Mieczysław Weinberg
Sinfonie Nr. 3 op. 45
Jon Lord
Concerto for Group and Orchestra
Patrick Lesse, Bass
Leonhard Steinhoff, E-Gitarre
chorusFELD, Gesang
Adrian Zendeh, Hammond-Orgel
Simon Hartzsch, Schlagzeug
Filip Paluchowski, Dirigent
AUFBRUCH
Die beiden Besetzungen des Universitätsorchesters Dresden brechen in diesem Sommer gemeinsam zu einem Konzert am 1. Juli 2018 um 11 Uhr im neu konzipierten Konzertsaal des Kulturpalasts der Stadt Dresden auf. Auf dem Programm stehen zwei Werke, die auf verschiedenste Weise für etwas
Neues – für einen Aufbruch stehen.
Die schweren Kriegsjahre des 20. Jahrhunderts, geprägt von Verzweiflung, Vertreibung und Tod, zwangen viele Menschen dazu ihre Heimat und Familien zu verlassen, um in eine neue Welt aufzubrechen. Dieses grausame Schicksal ereilte auch den 1919 in Warschau geborenen jüdisch-polnischen Komponisten Mieczysław Weinberg, der nach seiner Vertreibung aus Polen und dem Tod seiner Familie nach Russland aufbrach. Doch auch in seiner neuen Heimat wurde er als Moisej Wajnberg nach Gefängnis und schwerer Krankheit nie wirklich glücklich und sein umfangreiches und durch sein Schicksal geprägtes Werk, welches neben 22 Sinfonien, Opern und Ensemblemusik auch die Filmmusik für einen bekannten sowjetischen Trickfilm enthält, erlangte erst nach seinem Tod die Anerkennung, die es verdient. Bis heute sind noch nicht alle Kompositionen des engen Freundes Dmitri Schostakowitschs uraufgeführt und auch das Universitätsorchester möchte mit der deutschen Erstaufführung von Weinbergs Sinfonie Nr. 3 op. 45 (1949/50, rev. 1959) seinen Beitrag dazu leisten. Das viersätzige Werk berührt durch seine Transparenz und die melodische Führung, die stellenweise fast optimistisch wirkt und durch Weinbergs Einflussquellen Schostakowitsch, Prokofieff, Rimsky-Korsakoff, Stravinsky und Mahler geprägt ist.
Im zweiten Teil des Konzerts ertönt Jon Lords Concerto For Group And Orchestra mit Text von Ian Gillan. Das 1969 in der Royal Albert Hall in London uraufgeführte Werk unter der Leitung des britischen Komponisten Malcolm Arnold und dem Royal Philharmonic Orchestra mit dem Titel The best of both worlds wurde vom Publikum schreiend und jubelnd gefeiert und beklatscht.
Der 1941 in England geborene Musiker vereint in seinem Concerto Merkmale des Concerto Grosso, der Sinfonia Concertante und andere Concerto Formen. Zu Beginn versuchen beide Gruppen das musikalische Thema zu dominieren, doch im Verlauf des Stücks finden die Band und das Orchester auf musikalische Weise zueinander bis sich ihr Spiel ganz vermischt.
Das Gründungsmitglied der Hardrock Band Deep Purple realisiert in diesem Werk das Zusammenwirken von Rock und Klassik auf der Bühne und schlägt damit einen neuen und vorher ungekannten musikalischen Weg ein.
Mit freundlicher Unterstützung durch die TU Dresden, die Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden, die Landeshauptstadt Dresden und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.